Hundeführer
Nachsuchenarbeit erfordert vom Hundeführer ein umfangreiches Spezialwissen und jagdpraktische Erfahrung. Neben der genauen Kenntnis der Wildarten und ihrem Verhalten, sind Außen- und Wundballistik, Anatomie und genaue Kenntnis der Haar- und Organteile, Geschoßwirkungen wichtiges Grundlagenwissen eines Schweißhundführers.
Darüber hinaus sind überdurchschnittliche jagdkynologische Kenntnisse, Wissen über Hundearbeit- und Ausbildung unverzichtbar, um die lange und aufwendige Ausbildung eines Schweißhundes und seinen anschließenden Einsatz erfolgreich, waidgerecht und tierschutzgerecht umzusetzen.
Auch handwerklich muss ein Schweißhundführer besondere Fertigkeiten besitzen. Der Kontakt zu verletztem, teilweise wehrhaftem Wild in einer dicht besiedelten und von Straßen durchzogenen Kulturlanschaft, erfordert hohe handwerkliche Fertigkeiten, Ruhe und überlegtes Handeln, um in Stresssituationen richtige Entscheidungen zu treffen.
Ein Hundeführer sollte mindestens einen, besser mehrere Gebrauchshunde ausgebildet und jagdlich geführt haben, bevor er die Ausbildung und Führung eines Schweißhundes in Betracht zieht.
Besteht in der entsprechenden Region die Möglichkeit einem Schweißhund ca. 100 Nachsucheneinsätze als Arbeits- und Ausbildungsgrundlage zu ermöglichen, kann ein interessierter Hundeführer mit den örtlichen Schweißhundstationen in Kontakt treten und möglichst gemeinsam mit einem erfahrenen Hundeführer seine Ausbildung und die seines Hundes voranbringen.
Vorher sollte er sich jedoch kritisch fragen, ob die Möglichkeiten tatsächlich bestehen und er bereit ist seine sonstigen jagdlichen Aktivitäten der Schweißarbeit unterzuordnen und auf sie zu verzichten. Und ob er familiär und beruflich die Möglichkeiten hat, einen Hund mindestens 100 Mal im Jahr zu Nachsucheneinsätzen zu führen.
Grundlagenseminare zur Hundeführung bieten die Zuchtvereine an.